Wie schneide ich Hecken, Sträucher und Bäume richtig?

Gehölze richtig schneiden

Unter Gehölze fallen ausdauernde Pflanzen, deren Achsen verholzen und dauerhaft erhalten bleiben. Dies trifft zum Beispiel auf Bäume, Sträucher und Hecken zu. Je nach Alter des Gehölzes hat ein Schnitt unterschiedliche Ziele: Er fördert das Anwachsen, gestaltet oder erhält die Form und verjüngt die Pflanze.

Da es keinen gemeinsamen Zeitpunkt für den Schnitt aller Pflanzen gibt, richtet er sich nach dem Blütezeitpunkt und dem Zweck des Schnittes.

Es gibt 4 verschiedene Arten des Schnitts:

1. Pflanzschnitt
Dieser Schnitt wird bei wurzelnackten Pflanzen, also Pflanzen die du ohne Topf und Erde, also mit „nackten“ Wurzeln gekauft hast, durchgeführt. Dabei kürzt du oberirdische Triebe stark ein, um das Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Trieben wiederherzustellen.

2. Erziehungsschnitt
Hierbei werden bei Jungpflanzen Nebentriebe entfernt, damit sich die Haupttriebe optimal entwickeln können.

3. Erhaltungsschnitt
Nach innen wachsende oder abgestorbene Triebe werden entfernt, damit die Kraft für die gesunden Triebe übrig bleibt.

4. Verjüngungsschnitt
Hat man mal den Erhaltungsschnitt versäumt oder handelt es sich um eine alte Pflanze, muss man einen stärkeren Schnitt durchführen. Dabei werden vergreiste Triebe bodennah gekürzt und Jungtriebe gleich nebenan gepflanzt.

Wann schneide ich welche Pflanze?

Frühjahr:
Jetzt werden Wasser und Nährstoffe in die Triebe transportiert, der sogenannte Saftdruck steigt. Wenn im Frühjahr das Risiko von längeren Frostperioden sinkt, ist auch die Gefahr von Frostschäden und das Austrocknen nach dem Schnitt relativ gering. Sommerblüher wie der Hibiskus brauchen einen kräftigen Erhaltungsschnitt damit deren Blüten an neuen diesjährigen Trieben erscheinen.
Bei Frühjahrsblühern wie die meisten Obstgehölze, Flieder und Forsythie, werden die Blüten an Trieben gebildet, die bereits im Vorjahr gewachsen sind. Aus diesem Grund darfst du diese Pflanzen erst im Frühling nach der Blüte schneiden, da du sonst die Knospen entfernst.

Sommer:
Im Sommer werden Pflanzen zurückgeschnitten, die empfindlich auf den Frühjahrsschnitt reagieren. Dies sind zum Beispiel Pfirsich, Ahorn und Blutpflaume. Ein Sommerschnitt beruhigt außerdem das Wachstum, weshalb man auch formale Hecken gerne im Sommer schneidet.

Herbst und Winter:
In dieser Zeit befinden sich die meisten Pflanzen in einer Art Winterschlaf, einer Ruhephase bei der die Pflanzen nicht mit einem Wundverschluss auf einen Schnitt reagieren können. Lass deshalb das Schneiden besser sein!

WICHTIG: Da Vögel zwischen März und ende Juni brüten, solltest du in dieser Zeit kein Gehölz schneiden, in dem du ein Nest entdeckt hast!

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